Auf über 100 Seiten wird nun in der DIN 13063 „Krankenhausreinigung – Anforderung an die Reinigung und desinfizierende Reinigung in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen“ eine Beschreibung des „bestmöglichen“ Weg der Krankenhausreinigung an sich definiert, von der der Ausschreibung der Reinigungsleistungen und deren fachgerechten Vorbereitung über die Planung sowie Durchführung bis hin zur Qualitätsüberwachung und Ergebnisauswertung der Reinigung. Die Besonderheit der DIN liegt im Aufbau sowie der Herangehensweise durch eine Anlehnung an das anerkannte Qualitätsmodell von Avedis Donabedian, einem amerikanischen Professor im Bereich Public Health, der den Qualitätsbegriff im Gesundheitswesen in die drei Qualitätsdimensionen Struktur-, die Prozess- und die Ergebnisqualität unterteilte. Für Hersteller von Reinigungsmaterialien und -geräten sind insbesondere die Ausführungen bezüglich der materiellen Ausstattung von großem Interesse, sei es die Anforderungen an Reinigungswagen, Scheuersaugmaschinen und Reinigungstextilien oder die Definition deren Aufbereitung.
Die Auswirkungen auf die Branche
Was die Anforderungen an das Material, die Methode, die Ergebnisqualität und auch an die Kontrolle für die Branche und deren Prozesse bedeutet, bringt Michael Schröter, Application Manager Deutschland bei Vileda, auf den Punkt: „Das stark praxisbezogene Element der DIN Norm zeigt dem Kunden auf, wie er die Kontrolle des Ergebnis mit verschiedenen Tests sicherstellen kann, das heißt, dass die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Materialien auch das halten, was sie versprechen. Wir als Hersteller fühlen uns natürlich von jeher dieser Aufgabe verpflichtet, aber jetzt ist das Zusammenspiel zwischen Kunden und Herstellern noch einmal verstärkt worden, denn wir wollen ja den Kunden eben diese Sicherheit geben.“ Bei Vileda setzt man traditionell auf eine enge Zusammenarbeit mit seinen Kunden und so ist das Konzept für die aktuelle Reinigungswagenserie Origo 2 ein Ergebnis der langjährigen Erfahrungen und Entwicklungen, das jetzt den Anforderungen der DIN 13603 standhalten muss. „Und das ist uns“, ist sich Michael Schröter sicher, „ganz gut gelungen.“ Im Vordergrund beim Origo 2 standen die Materialbeständigkeit sowie Reinigungsfähigkeit des Reinigungswagens und die Aufbereitung von Reinigungstextilien. Besonders stolz sind die Entwickler auf die vielen pfiffigen Details und Vorteile, die er bietet. So sind zum Beispiel alle Komponenten des Reinigungswagens geruchslos und geben keine geruchsintensiven Emissionen frei. Durch das einfache Baukastensystem können die Einzelteile bei Bedarf problemlos ausgetauscht und auch leicht gereinigt und desinfizierend gereinigt werden. Viele Teile des Origo lassen sich recyclen und bei der Produktion kommt ein hoher Anteil an recycelten Materialien zum Einsatz. Die abkoppelbaren Module bieten einen schnellen Transport von Abfall oder aufbereiteten Textilien, trennen die unreinen von den reinen Bereichen, reduzieren gleichfalls die Transportkapazität und bieten dadurch einen sehr variablen Einsatz. „Doch,“ erläutert Lars Sperling, Bezirksleiter bei Vileda, „er muss ebenfalls vom Design her gut aussehen, sprich eine gewisse Wertigkeit ausstrahlen, denn der Kunde und sein Mitarbeiter achten schon drauf, dass der Wagen sich in das Arbeitsumfeld gut optisch sowie bedientechnisch einpasst.“
Ab in die Praxis
André Voß, Bereichsleiter Reinigung und Transport im Dietrich Bonhoeffer Klinikum Neubrandenburg, der gerade die Beschaffung neuer Reinigungswagen abgeschlossen hat, bekräftigt: „Bisher hat eigentlich jeder in puncto Reinigung von Flächen und Räumen sein eigenes Ding gemacht. Mit der DIN ist jetzt eine ausführliche Grundlage geschaffen worden, die auch uns die Arbeit erleichtert. Und der Origo unterstützt unser Bestreben, die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit weitestgehend zu schützen und zu unterstützen.
Das Reinigen des Wagens zum Beispiel, das mindestens einmal Tag vorzunehmen ist, war eher so ein ungeliebtes Stiefkind, was jetzt durch die leichte Handhabung und Desinfizierbarkeit unproblematisch ist.“ Denn bei 186 Mitarbeitern, die für die Reinigungsaufgaben zuständig sind und der recht hohen Auslastung, führt er weiter aus, fällt jeder Ausfall sofort ins Gewicht. Da macht sich die Anschaffung der neuen Reinigungswagen schnell bezahlt. Insbesondere die Teilung in reine und unreine Seiten sowie die ergonomische Gestaltung erhöht die Sicherheit und Leichtigkeit im Umgang. Die Auswahl war jedoch, anders als noch in den meisten Kliniken üblich, keine einsame Entscheidung von André Voß, sondern eine Teamentscheidung. „Wir haben alle Mitarbeiter miteinbezogen, da sie tagtäglich auf ihr Arbeitsgerät angewiesen sind. Das heißt, mehrere Hersteller durften im Vorfeld ihre Produkte präsentieren, aus denen dann ein Gremium die Favoriten ausgewählt hat. Im zweiten Schritt waren unsere Mitarbeiter auf den Stationen gefragt, wodurch sich die Anschaffung herauskristallisierte und sie auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Reinigungswagen erhalten haben.“
Text: Mark Schmiechen