Die Gewerkschaft fordert für die mit Abstand beschäftigungsstärkste Entgeltgruppe (Lohngruppe 1) nicht nur eine Erhöhung von 22,22 Prozent (13,50 € auf 16,50 €), sondern zudem ein 13. Monatseinkommen für Gewerkschaftsmitglieder. „Dies bedeutet eine zusätzliche Lohnsteigerung von 8,33 Prozent. Insofern summiert sich die IG-BAU-Rekordforderung auf mehr als 30 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten“, so der BIV in einer Pressemeldung.
Christian Kloevekorn, Vorsitzender der BIV-Tarifkommission: „Die Lohnforderung der IG BAU von mehr als 30 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten bewerten wir als eine Mischung aus Maßlosigkeit und Realitätsverweigerung. Aus diesem Grund hat die Arbeitgeberseite kein Gegenangebot vorlegen können. Zu eklatant ist der Abstand zwischen den völlig überzogenen Visionen der IG BAU und dem Blickwinkel der Unternehmen.“ Die IG BAU blende den „wirtschaftlich schwierigen Kontext für unser industrienahes Dienstleistungshandwerk völlig aus“.
Während sich die Inflation gerade auch im Sinne der Beschäftigten normalisiere, sei die Wirtschaftsprognose für Deutschland mager, die Auftraggeber für Reinigungsdienstleistungen agierten „merklich zurückhaltend“ und die Branchenstimmung der Unternehmen sei laut aktueller Frühjahrsumfrage gedämpft.
„Die Auftaktrunde war inhaltlich frustrierend. In Runde zwei wünschen wir uns von der IG BAU eine Besinnung auf ein Mindestmaß an wirtschaftlicher Seriosität“, so Kloevekorn weiter.
Der nächste Termin soll im September stattfinden.