Nur 24,7 % (Frühling: 40,5 %) der befragten Unternehmen haben demnach eine positive Geschäftserwartung für das laufende Jahr, 49,1 % (Frühling: 37,3 %) sehen die Geschäftssituation unverändert, 26,2 % (Frühling: 22,2 %) blicken mit einer negativen Prognose auf 2023. Der Ausblick auf 2024 bleibt ähnlich durchwachsen. Fokusthemen der Umfrage sind die ersten Auswirkungen des Bürgergelds auf die Unternehmen sowie der nicht vorhandene Bürokratieabbau durch die Bundesregierung.
Auf der Bewertungs-Skala der Unternehmen (1=keine Sorge bis 10=große Sorge) gibt es mit 8,8 große Sorge, dass das Bürgergeld zunehmend in Konkurrenz zum Lohnerwerb tritt. Laut Umfrage spüren viele Unternehmen bereits jetzt erste Auswirkungen des Bürgergelds, welches 2024 um mehr als 12 % steigen soll: 28,4 % der befragten Unternehmen geben an, dass bereits mehrere Beschäftigte mit konkretem Verweis auf das Bürgergeld gekündigt bzw. eine Kündigung in Aussicht gestellt haben. Weitere 40 % bestätigen diesen Trend, sprechen aber noch von Einzelfällen. 31,6 % können einen Negativeinfluss des Bürgergeldes auf die Personalsituation bisher nicht bestätigen.
„Dass das neue Bürgergeld bei sieben von zehn Unternehmen in Deutschlands beschäftigungsstärkstem Handwerk die Personalnot verschärft, sollte die Politik dringend alarmieren“, bewertet Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich die Zahlen. „Die Balance zwischen Fordern und Fördern sowie sozialem Ausgleich und Anreiz zur Arbeit muss von der Politik dringend im Auge behalten werden – sonst droht eine gefährliche Entwicklung für den Arbeitsmarkt, die Wirtschaft und die Leistungsfähigkeit unseres Standortes.“
Eindeutig negativ fällt das Urteil der Unternehmen zum Thema Bürokratieabbau durch die Bundesregierung aus. Auf der Bewertungsskala (1=kein Fortschritt bis 10=großer Fortschritt) liegt der Durchschnittswert bei außerordentlich niedrigen 1,8.
Damit ist es der „Ampel“ laut befragten Unternehmen bisher in keiner Weise gelungen, Deutschland digitaler, bürokratieärmer und moderner zu machen. Mit diesem Versprechen war die Bundesregierung unter anderem angetreten.
Die Geschäftserwartungen für das kommende Jahr bleiben durchwachsen: 29,2 % der befragten Unternehmen haben positive, 38,3 % gleichbleibende und 32,5 % negative Geschäftserwartungen.