„Die wirtschaftliche Lage in der Branche bleibt angespannt. Die Betriebe leiden unter weiter steigenden Kosten und der Mehrwertsteuererhöhung für Speisen in der Gastronomie“, erklärt Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband). Umso wichtiger sei es jetzt, dass die Politik die längst überfällige Stärkung der Wirtschaft in den Fokus rückt, sagt Zöllick. Mit Blick auf die Bundestagswahl appelliert er: „Am kommenden Sonntag haben wir die Chance, die Weichen zu stellen für eine neue Wirtschaftspolitik. Ein ,Weiter so` darf es nicht geben. Wir brauchen echte Lösungen. Damit Bürokratie- und Kostenfrust weichen, Existenzsorgen schwinden und Zuversicht wächst. Ohne starke Wirtschaft gibt es keinen Aufschwung.“
Gastronomie mit besonders hohen Verlusten
Überdurchschnittlich hoch sind die Verluste in der Gastronomie. Gegenüber 2023 ging der preisbereinigte Umsatz im Jahr 2024 hier um 3,8 Prozent zurück (nominal -0,5%). „Mit der Mehrwertsteueranhebung zum 1. Januar 2024 hat sich die Stimmung deutlich eingetrübt“, so Zöllick. Viele Betriebe spürten die zunehmende Preissensibilität und Konsumzurückhaltung der Gäste. Das zeigt sich auch in den Dezemberwerten 2024. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Umsatz im letzten Monat des Jahres um 6,1 Prozent (nominal -2,8%). Der reale Verlust gegenüber 2019 betrug 22,5 Prozent (nominal +1,0%). Etwas besser sieht es im Beherbergungsgewerbe aus. Hier betrug das reale Umsatzminus 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (nominal +2,4%). „Deutschland ist als Reiseland beliebt“, sagt Zöllick und verweist auf die amtlichen Übernachtungszahlen.