- Fachbeitrag
Zusammenarbeit führt zu optimierten Reinigungsplänen
Innovatives Reinigungskonzept im Krankenhaus für Naturheilwesen München
Mit der Hauswirtschaftsleitung Edeltraut Melzer wurden die Leistungsverzeichnisse aller relevanten Raumgruppen und Reinigungsarten mit Hilfe der Visionclean 3D-Bilder, für die Reinigungskräfte verständlich erstellt und visualisiert. Die Reinigung der sogenannten Hauptnutzungskomponenten wurde an die DIN-Norm, alle Nebenkomponenten an die individuellen Gegebenheiten des Hauses angepasst.
Vorarbeiterin Heike Redepenning war positiv überrascht wie schnell und verständlich die Aufgaben für alle Raumarten visuell dargestellt werden konnten. Die vorhandenen, sehr gut ausgearbeiteten Schulungsunterlagen des KfN wurden durch die bildhaften Ergänzungen von Visionclean noch verständlicher und ohne Sprachbarrieren abgebildet.In kurzer Zeit wurden alle Reinigungskräfte nach dem erweiterten Konzept unterwiesen und geschult. Ein eigens für das KfN angepasster Frage- und Prüfbogen diente nach den Unterweisungen zur Bewertung des Wissens über die in den Schulungen vermittelten Inhalte. Alle Teilnehmer hatten sehr gute Ergebnisse bei der theoretischen Prüfung, spannend wurde es bei den später durchgeführten Prozess-Audits zur Bewertung der fachlichen Qualifikation der Mitarbeiter in der Praxis. Nun konnte ein weiterer Schritt zur Optimierung der Reinigungsprozesse getan werden, nämlich die Digitalisierung der Qualitätssicherung.
Die Leistungsverzeichnisse wurden mit Prüfbildern zur Durchführung von Ergebnisbewertungen nach DIN EN 13549 synchronisiert. Damit werden laufend Qualitätsprüfungen an Nutzungskomponenten für alle Raum- und Reinigungsarten durchgeführt, z.B. nach Unterhaltsreinigung, Desinfektion, Patientenwechsel und Bettenaufbereitung. Parallel dazu wurden während der Reinigung sogenannte Prozess-Audits durchgeführt, um die handwerkliche Ausführung und fachliche Qualifikation in der Praxis zu bewerten. Das spannende bei den durchgeführten Audits war, dass selbst erfahrene und gut geschulte Reinigungskräfte bei der Prüfung manchmal übersahen, eine Tischkante oder Armlehne zu reinigen oder eine Spinnwebe an der Decke nicht wahrgenommen haben. Heike Redepenning sagt, es sei erfreulich zu sehen, wie in der Interaktion der Maßnahmen mehr Mitwirkung und Eigenverantwortung bei den Reinigungskräften zu erkennen ist. Das Jahr 2023 konnte als Optimierung der Grundlagen von Hygiene- und Reinigungsprozessen abgeschlossen werden. Anfang des Jahres 2024 blieb jedoch trotz der Fortschritte eine sehr bekannte Herausforderung sichtbar.
Personalmangel, Fehlzeiten und Fluktuation
Um dieses Problem in Zukunft besser in den Griff zu bekommen, hat Peter Hennig, Inhaber von Visionclean, vorgeschlagen, zeitnah den neu entwickelten digitalen Revier- und Ablaufplan von Visionclean für alle Reviere einzuführen.Die Erfahrungen haben gezeigt, dass ein verständlicher, tagesaktueller Ablaufplan hilft, den Aufwand und die Kosten für Fehlzeiten-Management erheblich zu reduzieren. Vertretungen und Ersatzkräfte können damit schnell und sicher räumlich und zeitlich in ihren Arbeitsablauf eingewiesen werden. Bei Verwendung von Tablets können die Erledigung von Aufgaben dokumentiert und Ereignisse kommuniziert werden. Es hat sich jedoch heraus gestellt, dass viele Einrichtungen, die seit Jahren erfolgreich analog mit visuellen Visionclean Modulen arbeiten, nicht die Zeit oder die personelle Decke haben, um Projekte wie den digitalen Revierplan am PC einzurichten, dies war auch im KfN der Fall. Die Lösung für dieses Problem war die Zusammenarbeit mit dem Münchner Schulungs- und Hygieneinstitut Alegria. Mit Zustimmung von Stefan Begemann wurden Thomas Weber, Geschäftsführer von Alegria und seine Mitarbeiterin Ursula Wyschka, eine erfahrene Trainerin, mit ins Boot genommen.Bei Begehungen wurden Anfang des Jahres alle bisherigen Abläufe nach dem Stand der Technik durch die Alegria-Mitarbeiterin überprüft und validiert sowie weitere Anpassungen der Leistungsverzeichnisse und Schulungskonzepte an die DIN 13063 vorgenommen.
Das wichtigste und interessanteste Projekt an dieser Stelle war jedoch die Erstellung der digitalen Revier- und Ablaufpläne für alle Reinigungsarten. Hier konnten die jahrzehntelangen Erfahrungen von Alegria und Visionclean zusammengeführt und folgende Punkte in den Revierplänen umgesetzt werden:
Revier, Wochentag, Arbeitsbeginn, Aufrüstung, Wegezeiten, Pausen, Arbeitsende
Bebilderte Reihenfolge nach Raum- und Reinigungsart, Raumnummer, Uhrzeit
Validierung der Zeitvorgabe pro Raumgruppe nach Leistungskennzahl (Zeitaufzeichnung kann im Ablauf deaktiviert werden)
Notfallplan: Priorisierung ausgewählter Raumgruppen bei Personalmangel
Aktualisierung von Zusatzaufgaben z. B. Schlussdesinfektion, Bettenaufbereitung
Meldung von Wartungsaufgaben, Sonderreinigung
Im Laufe des Einsatzes der Ablaufpläne ist vorgesehen, die geplanten Reinigungszeiten und Leistungskennzahlen für alle Raumgruppen und Reinigungsarten zu optimieren. Durch die Priorisierung von Raumarten kann sicher gestellt werden, dass bei unvorhergesehenem Personalausfall alle relevanten Hygienemaßnahmen erledigt werden.
Peter Hennig, Visionclean